Fortbildung für Gemeinschaftsvorstände – Rückblick

Der Vorstand trägt die Verantwortung
… aber wofür eigentlich?
… und wie gestaltet er seine Arbeit?

Unter dieser Überschrift stand die Fortbildung für Gemeinschaftsvorstände, die am 7. Oktober 2017 im Kieler Gemeinschaftshaus stattfand. Eine große Gruppe von Verantwortlichen aus fast allen Gemeinschaftsbezirken hat dieses Angebot unseres Verbandes wahrgenommen und war zum Teil in beachtlicher Gruppenstärke der einzelnen Bezirke der Einladung gefolgt.

Als Referent für diese Veranstaltung konnte Ernst-Günter Wenzler gewonnen werden, ein Schwabe aus Stuttgart-Bad Canstatt mit erfolgsversprechendem Potential zum Hochdeutsch. Ernst-Günter Wenzler ist Autor mehrerer christlicher Bücher, war 13 Jahre als EC-Referent im SV/EC-Verband tätig, war Gemeindeberater, Leiter für Gemeindebau und ist seit 2005 Inspektor des Süddeutschen Gemeinschaftsverbandes. Ein Mann also, der neben seiner spürbaren Liebe zur Basisarbeit der Gemeinde, viele Stunden in Vorständen, Gremien und Arbeitskreisen verbracht hat und wie kaum ein anderer geistliche Leiterschaft erlebt und gelebt hat. In humorvoller, liebend-verbindender und aufbauender Art und Weise hat er den Teilnehmern Mut gemacht, sich selber in ihrem Leitungsamt und das Amt per se, mit allen Herausforderungen und Chancen, wahrzunehmen und wertzuschätzen.

Gemeinde Jesu braucht Menschen in geistlicher Leiterschaft und geistliche Leiterschaft braucht Menschen, die von Jesus und seiner Gemeinde fasziniert sind. Somit sind wir Gottes Mitarbeiter und Ernst-Günter Wenzler bekräftigte diesen Vers aus 1. Korith. 3,9 mit abwechselnder Betonung der einzelnen Satzbausteine. WIR SIND GOTTES MITARBEITER. Gottes Mitarbeiter auf Erden in einem Spannungsfeld zwischen Erwartung und Beauftragung, zwischen Begabungen und Grenzen und in der Verantwortung auf uns selber und auf die „Herde“ acht zu haben. Aber wie geschieht das?

In einer immer komplexer werdenden Welt werden auch die Anforderungen an geistliche Leiterschaft immer herausfordernder. Auf die Frage nach dem Istzustand unserer Gemeinden folgt die Frage nach dem „wohin wollen wir als Gemeinde“, verbunden mit den zentralen Aufgaben der Gemeinde Jesu im Kontext von Evangelisation und Gemeinschaftspflege. Die Perspektive der Gemeinde Jesu ist eine zukunftsorientierte Perspektive, die Frage nach der Weichenstellung für das Kommende erfolgt jetzt; denn auch das, was jetzt bei uns gut läuft, ist schon vor Jahren eingeleitet worden und erhebt nicht den Anspruch auf Endgültigkeit. So hat jede Zeit die Verantwortung und die Chance die Zukunft der Gemeinde zu gestalten, unter der Vorgabe von Lieben, Lernen, Dienen und Erreichen.

Aus den vielen schönen und auch herausfordernden Momenten der geistlichen Leiterschaft wächst ein vielfältiges Bild von praktischer Leitungsverantwortung in Mitarbeiterbegleitung, Jüngerschaft, Gottesdienstgestaltung, Finanz-und Baufragen, Lehre, Gemeindedisziplin, Organisation und Verwaltung. Die Liste lässt sich individuell von Gemeinde zu Gemeinde erweitern und fordert von den Verantwortlichen vor Ort ein hohes Maß an Mut und Demut, um Gott und seiner „Herde“ zu dienen und seine Gemeinden zu „Dankorten mit Ermutigungsklima“ zu gestalten. Gemeinde ist ein Ort, an dem es um Menschen geht, denen Gott „der ganze Christus“ wert war und die in ihrer Summe als Gemeinde den Christus abbilden, der jeden einzelnen in seiner Begrenztheit bedingungslos liebt und fördert. Geistliche Leiterschaft heißt den Menschen in seiner Ganzheit als Teil der Gemeinde zu begleiten und zu begegnen. Eine schöne Aufgabe!

Ernst-Günter Wenzler verabschiedete sich bei den Teilnehmern mit einem Wort aus 2. Tim 2,1 „Wir leben aus der Gnade“ und machte Mut mit Kraft zu arbeiten, mit Verheißungen zu rechnen, auf Gottes Vollendung zu vertrauen und „Leiter zu sein“. In einer anschließenden Abendmahlsfeier versammelten sich alle Teilnehmer am Tisch des Herrn, teilten Brot und Wein und stellten sich persönlich und in ihrer Verantwortung in der Vorstandsarbeit in den vielen, unterschiedlichen Bezirken des Gemeinschaftsverbandes unter den Segen Gottes.

Petra Bandemer-Thiesen